Seit 2015 hat BASF ein eigenes Start-Up, die trinamiX GmbH. Gegründet von einem Team von Solarzellen-Forschern, mit der Idee, eine neue 3D Technologie voranzutreiben.
Von der Entdeckung zum Spin-off
Dr. Ingmar Bruder, seinerzeit Physiker bei der BASF-Forschung, beschäftigte sich 2010 mit organischen Solarzellen. Statt kristallinem Silizium kamen dabei organische Verbindungen zum Einsatz. Die enthaltenen Farbstoffe wandelten das Sonnenlicht in elektrische Energie um. Einige dieser Photovoltaik-Zellen verhielten sich auffällig: Auf mehr Licht reagierten sie nicht mit entsprechend mehr Strom.
Dr. Ingmar Bruder, Geschäftsführer der trinamiX GmbH.
Der Effekt war zwar winzig klein, das Team wollte aber trotzdem verstehen, was der Ursprung ist. Dabei kam erstmals der Gedanke auf, dass diese Materialeigenschaft auch sinnvoll genutzt werden kann: zur 3D Messung. Entfernungen könnten aus spezifischen Strahlenprofilen “abgelesen“ werden, so die Idee.
Der Gedanke ließ Bruder nicht mehr los und er tüftelte mit einer Handvoll Mitstreiter am Prototyp einer 3D-Kamera – dieser wog zwar über 100 Kilogramm, aber er funktionierte einwandfrei. Die erste monokulare 3D-Kamera auf Basis des neuen Messprinzips war geboren: 3D-Sehen mit nur einem Auge. 2013 entstand Prototyp 2.0. Aus einer Idee war ein Produkt geworden – und brauchte einen Namen.
Die Marke XperYenZ™ mit den drei Achsen x, y und z im Namen steht für die vielseitigsten Sensorsysteme der 3D-Messtechnologie und spielt gleichzeitig auf den englischen Begriff experience (zu Deutsch: erleben, erfahren) an. Darauf sind die BASF-Pioniere stolz: 2015 wurde für die Technologie ein umfassendes Patent erteilt. Fast gleichzeitig gründete BASF eine 100-prozentige Tochter mit Sitz in Ludwigshafen.
Heute ist die Firma auf über 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewachsen. Ingenieure, Elektroniker, Informatiker - ein kreatives Team. Ihre neueste Entwicklung im Bereich Abstandsmessung: Ein Sensor, der durch Glasfasern Abstände genau und in Echtzeit messen kann. Und eine weitere Innovation steht schon in den Startlöchern: Mit einem handelsüblichen Kamerachip und einem Laserprojektor wird ein dreidimensionales Bild aufgenommen. Damit können z. B. Roboter in Zukunft besser sehen, navigieren und greifen. Auch die Gesichtserkennung könnte erheblich vereinfacht werden.